Wir haben bei Zahnärzten nachgefragt und wissen nun: Das sind die vier grössten Irrtümer zum Thema Zähne – falsche Pflege inklusive!
Und dennoch: Kein Grund, sich Sorgen zu machen, denn die grössten Irrtümer sind zeitgleich mit dem kleinsten Aufwand verbunden. Zumindest, wenn es darum geht, sie aus dem Alltag zu verbannen. Etwas Enthusiasmus muss man aber schon mitbringen, vor allem wenn es um die richtige Hygiene geht. Denn:
Zahnseide ist ein MUSS.
Selbst die versiertesten Putzfreunde scheuen sich oft davor, sie zu verwenden: Zahnseide. Sie ist so unbeliebt, dass sie im Schnitt nur von einem Drittel der Bevölkerung benützt wird, wobei die Dunkelziffern deutlich höher liegen. Niemand gibt gerne seinen mangelnden Enthusiasmus für das weisse Fädchen preis. Dabei hängt die Zahnhygiene oft genau an ebenjenen seidenen Faden. Denn, was viele nicht wissen: 40% der Zahnfläche erreicht man nur über Zahnseide! Kaum auszudenken in welchem Zustand man seine Zähne belässt, wenn keine Zahnseide die Zwischenräume säubert. Auch das Allzeit-Argument, dass Zahnseide zu Zahnfleischbluten führt, greift leider nicht. Dr. Hannah Selzner, Zahnärztin und medizinische Beraterin bei Swissdent, dazu: «Bekommt man von Zahnseide Zahnfleischbluten gibt es nur zwei mögliche Schlussfolgerungen: Man verwendet sie falsch. Oder, und das ist viel schlimmer: Man hat bereits angegriffene Zähne bzw. Zahnfleisch und sollte sie dementsprechend noch viel öfter verwenden!» Das klingt dramatisch? Ist es auch, aber die guten Neuigkeiten zuletzt: Zahnseide einmal täglich ist ausreichend. Dafür aber bitte jeden Tag.
Schlechte Zähne sind nicht vererbbar, schlechte Routinen schon.
Gut, es gibt Ausnahmen, auf die das nicht zutrifft, aber die sind so selten, dass sie wirklich zu vernachlässigen sind. Dr. Hannah Selzner betont dies auch immer wieder und fügt hinzu: «Es gibt genetische Faktoren, die Einfluss nehmen können, aber dies ist auf einige Krankheiten beschränkt. Was man aber von zuhause erbt, ist eine Gesamteinstellung und Verhaltensweisen gegenüber Hygiene.» Viele Eltern neigen dazu, gerade Milchzähne nachlässig zu behandeln, weil sie sowieso wieder ausfallen. Das kann mitunter fatal enden: Zum einen lassen sich eingeschlichene, schlechte Gewohnheiten nur mühsam wieder abtrainieren. Zum anderen kommt Milchzähnen eine weitaus grössere Bedeutung zu als gedacht: Ihre Aufgabe ist es, den Folgezähnen den Platz freizuhalten! Muss man einen reissen, schliesst sich die Lücke und der Folgezahn wächst schief nach.
Weniger ist besser als nichts? Das trifft beim Zähneputzen nicht zu!
Wir kennen das alle: Manchmal muss es schnell gehen. Dann bekommen die Zähne zu wenig Aufmerksamkeit, dafür wird Zeit durch Kraft ersetzt. Das führt leider nicht zum gewünschten Ergebnis, denn: Wer zu fest auf das Zahnfleisch drückt, fügt ihm nur Schaden zu! Besser: Dazwischen lieber immer wieder zu Mundwasser greifen und gut spülen!
Nachsorge ist nicht gleich Vorsorge: Warum der Gang zu Zahnarzt und Mundhygiene essenziell ist.
Es ist ein Teufelskreis, von dem Zahnärzte ein Liedchen singen können: Wer nicht regelmässig zum Zahnarzt geht, putzt auch seltener regelmässig. Die Auswirkungen dieses höllischen Reigens büssen Zahnärzte und ihre Patienten vor allem jetzt nach der Corona-Pandemie: Statistiken zeigen, dass sich dank verminderter Zahnarztbesuche die allgemeine Dentalgesundheit drastisch verschlechtert hat.
Heute wird wieder brav besucht, aber wenn es schon zwickt, ist es eigentlich bereits zu spät. Besser: Unangenehme Momente vermeiden, indem man regelmässig zur Vorsorge geht! Gerade die professionelle, jährlich durchgeführte, Mundhygiene ist eine wunderbare Prophylaxe. Entzündungen von Zahnfleisch und Knochen können dadurch vorgebeugt werden. Auch der lästige Zahnstein, der beim Putzen nicht weggeht, wird hier entfernt und kann so für keinen Ärger sorgen.
Was auch für die Mundhygiene spricht: Anders als der unbeliebte, klassische Gang zum Zahnarzt, tut dies nicht weh. Versprochen.
Foto: @unsplash
Comments